KAPITEL IV

SKARIFIZIERUNGEN

1. SKARIFIZIERUNGEN UND ÜBERGANGSRITEN

Es ist sehr fraglich, ob das Schneiden von Bulsa-Stammesnarben in die Reihe der Übergangsriten einzuordnen ist. Keineswegs tritt heute der junge Mensch, unmittelbar nachdem er die Narben erhalten hat, in eine andere Status- oder Altersgruppe. Andererseits wurden jedoch diese Narben wenigstens früher als eine Voraussetzung für die Respektierung als Erwachsener angesehen, und eine Verweigerung durch das Kind, falls es sich überhaupt durchsetzen kann, ist sicherlich mit einem kindlichen Statusverlust verbunden.
Auch denkt man gewöhnlich nicht an eine rituelle Handlung, wenn man von Bulsa-Skarifizierungen spricht, denn diese Handlungen sind mit keinerlei Opfern, Wahrsagerbefragungen usw. verbunden. Allerdings sind auch diese einfachen Operationen nicht ganz frei von Tabuierungen, und es wäre sicherlich unangebracht, alle Narbenschnitte verallgemeinernd nur als “Schönheitsoperationen” oder “medizinische Eingriffe” zu klassifizieren. Wie unten noch dargelegt wird, darf der Beschneider von Nabelschnitten vor der Operation nichts essen und darf sich auch den Mund nicht ausspülen.
Ein Bulsa-Lehrer, der seine Skarifizierung mit Erfolg verhindert hat, erzählte mir, dass sein Vater böse Folgen für den Lebensweg seines Sohnes befürchtete. Als jedoch die schlimmen Folgen bei dem ältesten Sohn ausblieben, hielt der Vater es auch bei den nachfolgenden Kindern nicht mehr für notwendig, Narben schneiden zu lassen. Hier wird also ein Zusammenhang zwischen den Narben und irgendwelchen lebensbestimmenden Schicksalsmächten gesehen {118}:

 

2. STAMMESNARBEN

(Tribal Marks; nyaga, Sing. nyagi)

a) Formen und ihre örtliche Verbreitung
Wie man aus dem Namen schließen könnte, sollen diese Narben Differenzierungsmerkmale zwischen den verschiedenen Stämmen sein. S. Siguino [Endnote 1l vertritt in einem Aufsatz über die Senufo die Ansicht, dass die Stammesnarben bis zur Ankunft der Europäer den Zweck hatten, als Erkennungsmerkmale der Kämpfenden auf dem Schlachtfeld zu dienen. Die Frauen hätten später aus Stolz und Snobismus (...par orgueil ou par snobisme…) diese Praktik aufgegriffen. Ähnliche Erklärungen für Stammesnarben (Pl. nyaga) werden auch von einigen Bulsa-Informanten angegeben. Wie jedoch C.H. Armitage in seinem Werk [Endnote 2] über die tribal markings der nördlichen Territorien der Goldküste ausführt und wie vor allem aus seinen zahlreichen Abbildungen hervorgeht, stellen diese Narben nur ein sehr unvollkommenes Unterscheidungsmerkmal der Stämme dar, da viele Stämme die gleichen Narben haben. Auch die Vielfältigkeit der tribal marks bei den Bulsa, deren verschiedenen Varianten wieder bei anderen Stämmen auftreten, spricht gegen die Funktion dieser Narben als militärische Stammesdifferenzierung.
Mitunter scheint es so, dass die Klansektion die Grundeinheit für die Form der Stammesnarben ist. Mein Informant Asugbe aus Akanming Yeri (Wiaga-Sinyangsa-Badomsa) berichtet, dass sich sein Vater, der Gehöftherr Akanming, all seinen Kindern im Alter zwischen fünf Monaten und einem Jahr die Narben selbst geschnitten hat und zwar so, wie es in Badomsa üblich ist: zwei lange Narben auf der linken Wange und zwei auf der rechten Wange (siehe Fig. 4, S. {119}. In den anderen Sektionen Wiagas würden andere Narben geschnitten (Endnote 2a).
Es ist schwierig, eine genaue Liste der Narbenformen einzelner Sektionen oder Sektionengruppen zu geben, da die Art und die Anzahl der Narben heute in sehr starkem Maße dem Belieben des einzelnen oder seines Vaters anheim gestellt ist. Ein junger Mann aus Wiaga berichtet, dass der Beschneider ihn fragte, wie viele Narben er haben wolle, und da mein Informant eine Narbe am schönsten fand, erhielt er nur einen Einschnitt. Andere vertreten die Ansicht, dass nur eine Narbe auf einer Wange ein Zeichen von Feigheit ist. Man meint, dass der Betroffene dem Beschneider Einhalt geboten hat, als er den ersten Schmerz spürte.
Ohne Zweifel bestehen aber bei den Bulsa örtliche Varianten in der Art und Anzahl der Stammesnarben. Es kann allerdings hier noch keine umfassende Dokumentation gegeben werde, und für fast alle Zuschreibungen von Stammesnarben an bestimmte Klansektionen oder Ortschaften ließen sich gerade für die neuere Zeit genügend “Ausnahmen” finden {120}. Folgende Anordnungen von Stammesnarben kommen bei den Bulsa vor:

Anmerkungen zu den Abbildungen:
Fig. 1: in mehreren Ortschaften unbekannt; Wiaga: Frauen von Tandem Zuedema und Tandem-Kpalinsa.
Fig. 2: Sandema: Abilyeri, Nyansa, Balansa (z.T.), Suarinsa, Kori; Gbedema: Jagsa; Männer von Siniensi; Männer von Tandem-Zuedema und Tandem-Kpalinsa.
Fig. 3: Sandema: Balansa (z.T.), Fiisa (früher selten), Männer von Kalijiisa; – Frauen von Siniensi; Kadema: Bayansa (außer Frauen von Bayansa-Belesuk), Gadema, Buliba, Kpikpaluk, Männer von Zarik, Chansa, Yipala, Gomsa; Fumbisi (heute); Kanjaga; Gbedema (zum großen Teil); Uwasi (z.T.); Doninga (z.T. nicht in Kong); Wiesi (z.T.).
Fig. 4: Sandema: Frauen von Kalijiisa, teilweise bei Männern und Frauen von Fiisa, Balansa-Kambunsa; Kadema: Frauen von: Zarik, Chansa, Yipala, Gomsa, Bayansa-Belesuk; Uwasi (z.T.); Wiesi (z.T.); Doninga (z.T.); früher in Fumbisi außer Chiok. Männer und Frauen von Wiaga-Badomsa (s.o.)
Fig. 5: Wiaga: Männer von Tandem-Tankansa und Tandem-Zamsa; Gbedema (z.T.).
Fig. 6: Wiaga: Frauen von Tandem-Tankansa und Tandem-Zamsa.
Fig. 7: in Chuchuliga vorkommend (?), sonst unbekannt.
Fig. 8: in Gbedema vorkommend.
Fig. 9: in Gbedema vorkommend; früher auch in Doninga (heute sehr selten).
Fig. 10: Fumbisi: Chiok und Vayaasa (Inf. Victor Anako). Diese Narben (‟cat whiskers‟) gelten als typisch für die Sisaala.
Als einzige Sektion des Bulsa-Landes, in der es keine Stammesnarben gibt, wurde mir Uwasi-Wasik genannt. Die Bewohner dieser Sektion gelten als Fremdlinge; es sollen eingewanderte Dagomba sein.
Untersucht man die ältere ethnographische Literatur auf Aussagen über Bulsa-Stammesnarben, so findet man schon bei L.G. Binger [Endnote 3] eine Anmerkung über Bulsa-Skarifizierungen (S. 56) {121}:

Plus au sud et à l’ouest de Oual-Oualé habite la fraction des Tiansi ou Boulsi, qui se tatouent de trois façons differentes. Ils offrent cela de singulier, c’est que deux des tatouages ont la particularité suivante, que je n’avais pas remarquée: les yeux eux-mêmes sont environnés de six petites entailles [Endnote 3a].

Später (S. 409) folgen bei Binger noch vier Abbildungen mit den entsprechenden Bulsa-Narben. Leider sind diese frühen Quellen ebenso wie die Beschreibung R.S. Rastrals über Kanjaga-Narben [Endnote 4] für eine systematische Untersuchung nur von beschränktem Wert, da weder aus den Beschreibungen noch aus den Abbildungen hervorgeht, welche Narben nyaga-, wie-wie- (Schmucknarben) oder bia-kaasung-Narben (Einschnitte nach Fehlgeburten, die kurz nach der Geburt vorgenommen werden) sind. Dieses Dilemma zeigt sehr deutlich, dass eine phänomenologische Aufnahme von Stammesnarben wenig sinnvoll ist. Unbedingt sollten Fragen nach dem Alter der Narben, ihrem Zweck und ihren Benennungen in der Landessprache gestellt werden, da sonst nicht einmal die Formen von Narben verschiedenster Funktion herausgestellt werden können.
Unterscheidungen verschiedener Skarifizierungen ihrer Funktion nach wurden von C.H. Armitage in dem oben zitierten Werk bereits durchgeführt. Leider befinden sich unter dem reichhaltigen Material nur einige Anmerkungen und Skizzen über Bulsa-Narben. Auf S. 7 schreibt er über die von ihm als Kanjarga bezeichneten Bulsa:

The Kanjarga natives do not appear to have any distinctive mark of their own, but use those of the Dagomba and Mamprussi indiscriminately, with other facial marks of adornment.

Auf S. 23 der gleichen Abhandlung beschreibt Armitage jedoch zwei Abbildungen (Plate XVI) mit Stammesnarben von “Kanjarga natives”:

(Fig. B) A Kanjarga (Tchundemi) native. Three deep gashes – two parallel: one crossing them – on either cheek. The herring-bone pattern between eyes and ears are placed on the first surviving child.

Mit Tchundemi ist möglicherweise Chandem (= Tandem) gemeint. Ich {122} möchte vermuten, dass mehr als das Fischgrätenmuster die zu den eigentlichen Stammesnarben (wie Fig. 3 auf S. {119} dieser Arbeit) quer verlaufenden parallelen Narben den Träger als überlebendes Kind nach Fehlgeburten ausweisen. Als Anmerkung zu Fig. 9 der Abbildungstafel XVI schreibt Armitage:

A Kanjarga (Gbadamblisi) native. Three deep and wide cuts down either cheek from the eyebrows. Two heavy parallel cuts on right cheek; two crossed on left. These show that the wearer is not a full-blooded Kanjarga, but is under obligation to fight for the tribe…

Mit Gbadamblisi wird wohl Gbedem-Bili(n)sa [Gbedembilisi] gemeint sein. Die erwähnten drei Schnitte erinnern gerade in Armitages Abbildung (Fig. 9) sehr stark an die in meiner Abhandlung unter Fig. 10 (S. {129} dargestellten Narben. In beiden Fällen handelt es sich vielleicht um eingewanderte, aber heimisch gewordene fremde Gruppen.

b) Ausführung der Narbenbeschneidung
Das Beschneidungsalter liegt nicht fest, jedoch erhalten die meisten Bulsa-Kinder ihre Stammesnarben im Alter zwischen vier und acht Jahren [Endnote 4a]. Keineswegs dürfen einem jüngeren Kind Narben geschnitten werden, wenn der Vater seine Zustimmung verweigert. Hierüber weiß G. Achaw aus seiner Kindheit zu berichten. Als in einem Nachbarhaus einige Kinder ihre tribal marks erhielten, wollten einige Verwandte meinen damals etwa 10-12jährigen Informanten gleich mit behandeln. G. Achaw lief weinend nach Hause. Hätte man ihn wirklich behandelt, wäre es zum Streit zwischen den beiden Häusern gekommen, und man hätte kein Feuer mehr ausgetauscht. Etwas später versuchte eine Nachbarsfrau, den immer noch narbenlosen Jungen zum Scherz die nyaga-Narben beizubringen. Sie setzte das Messer an, und eine punktförmige Narbe ist heute noch sichtbar. Der Vater war hierüber sehr erzürnt, obwohl die Frau, die vorher noch nie eine Narbe geschnitten hatte, nicht ernstlich an die Ausführung gedacht hatte.
Ein anderer Informant ohne Stammesnarben berichtet, dass er auf das heiße Hausdach flüchtete, als der Beschneider kam, und keiner vermutete ihn dort {123} Die Motivation jüngerer Kinder, sich der Operation zu entziehen, ist meistens die Angst vor dem Messer; ästhetische, hygienische oder kulturelle Überlegungen, die bei älteren Kindern schon eher angestellt werden, spielen im Alter der Narbenbeschneidungen nur selten eine Rolle. Andererseits können auch die Befürworter von Skarifizierungen nur traditionalistische Gründe anführen: Nur mit nyaga-Zeichen ist man ein echter Bulo, es war schon immer so bei den Bulsa, und wer sich diesen Operationen entzieht, ist ein Feigling.
Es sind mir einige Fälle bekannt, dass eine Spiel- oder Hirtengruppe beschloss, sich gemeinsam die Stammesnarben schneiden zu lassen, mitunter weil sie von anderen Jungen oder Mädchen, die bereits Stammesnarben hatten, gehänselt wurden. Bedenken einzelner Gruppenmitglieder wurden durch die Mehrheit unterdrückt, und es schien nur sehr schwer möglich zu sein, sich als einzelner auszuschließen, wie das folgende Zitat aus der Lebensgeschichte eines jungen Mannes aus Sandema Tankunsa zeigt:

lt was one day (when) one of our group came and told us to go and have tribal marks. I didn’t like it, because I fear the blood. I didn’t like to see blood flowing from me. So I told them to stop until the next season, but they all refused und we went to the house where we will (would) be given the marks. We were all about eight boys. They started (with) the first boy, a straight and large mark on both cheeks. (After a) few seconds blood started flowing. I took my heels to escape, but they chased and brought me back. I was then the third boy, they gave me the mark.

Der 30jährige Augustine Akanbe aus Sandema-Balansa erinnerte sich noch gut an die Zeit, als er häufig den Bruder seiner Mutter besuchte, um sich dort in Kalijiisa mit einer Freundin zu treffen, die er später einmal heiraten wollte:

…on one day in the afternoon we were sitting under a tree talking about the tribal marks, and there came a man from Chana. The man was the cutter of the tribal marks. Then the girl called him to come. She said to him: “Look, here is a boy {124} without the marks. His parents have been asking him to do the marks and he would not agree because of fear.”
Then the man asked me: “ls it true?” And I said: “No!” The man then said to me: “Would you like to get it now?” I was not going to agree, but because of the girl’s presence there I thought: lf I don’t do it, she may think that it is really true that I fear the pain of the cutting. So I answered: “Yes!” So the man said to me: “Sit down and don’t fear. I will make it small, so you will not feel the pains”. So I sat down and he began to cut me. One week after the cutting on my face I said to the girl: “I will go to see my parents at Balansa and come back in two days’ time.” She agreed that I should go and come. I went to my father. When he saw me with the marks, he was very happy. Also my mother was happy, because they were asking me to do the cutting of the marks and I did not agree…

Anders als hier berichtet werden Stammeszeichen gewöhnlich auf Bestellung geschnitten. Der Beschneider, der oft auch Exzisionen und/oder Jungenbeschneidungen (circumcisio) durchführt, kommt in das Haus des Mannes, der ihn angefordert hat, und die Nachbarn, die auch Kinder entsprechenden Alters haben, nutzen die Gelegenheit aus und lassen auch ihren Söhnen und Töchtern die Narben beibringen. Geschnitten wird mit dem traditionellen Messer (gebik, Pl. gebsa), mit dem kleineren Rasiermesser (poning) oder mit einer modernen Rasierklinge. Wenn der Beschneider beides nicht bei sich hat, kann er auch einen Stein zerschlagen und mit einem Splitter die Wunden einritzen. Die Wunde wird sofort mit pulverisierter Holzkohle und Schibutter behandelt und darf drei Tage nicht gewaschen werden. Der Operateur bekommt seine Bezahlung gewöhnlich in Bargeld. Um 1960 betrug die Gebühr pro Kind etwa 4 Pesewas {125}.

 

3. NARBENSCHMUCK AUS ÄSTHETISCHEN ODER SPIELERISCHEN MOTIVEN

Die Abbildung zeigt die Vorder- und Rückseite derselben Figur mit zahlreichen Ziernarben (alt: Abb. 21 und 22). Sie wurde von einem Mädchen hergestellt.

Für viele Bulsa bilden die eigentlichen Stammesnarben (nyaga) nur einen unbedeutenden Teil der Narben, die sie sich bewusst im Laufe ihres Lebens zugelegt haben. Die meisten ihrer Körpenarben werden wohl aus rein ästhetischen Motiven entstanden sein.
Die oft in ihren Extremitäten nur grob ausmodellierten selbstangefertigten Tonpuppen (biik, meistens def. biika gebraucht; Pl. bisa) der Hirtenjungen weisen oft einen ausgeprägten Narbenschmuck auf, der offenlegt, dass fast alle Körperteile mit Ziernarben (wie-wie, Sing. wiri, geometrisches Ornament) versehen werden können. Eine biika befindet sich in meinem Besitz (vgl. Abb. 21/22), deren ganzer Rücken, die Beine und die Schläfengegenden mit vielen kleinen, senkrechten Einschnitten versehen sind. Bei lebenden Personen kommen allerdings Rücken- und Beinnarben im Vergleich zu Armnarben seltener vor. Eine andere biika (Abb. 24) trägt senkrechte und waagerechte Narben unter dem Hals und am Busenansatz. Diese Narben scheinen auch bei lebenden Personen häufig vorzukommen.

Die Tonfigur wurde von einem achtjährigem Jungen hergestellt. Neben den Ziernarben trägt sie auch Stammesnarben und das Muster einer Nabelbeschneidung (alt: Abb. 24).

Am häufigsten fallen etwa dem Marktbesucher die zahlreichen Narbenornamente der Frauen an den Oberarmen auf, die fast immer durch viele kleine Einschnitte entstanden sind. Die folgenden Ornamentalformen sind mir häufiger begegnet:

Sind diese wie-wie-Narben auch offensichtlich bei Frauen häufiger zu sehen, so können sie doch auch von Männern getragen werden. Mein Informant Ayarik besitzt zwei Reihen senkrechter kleiner Narben (ähnlich Fig. 1) am rechten Oberarm. Diese Narben hat ihm eine ehemalige {126} Freundin mit einem Steinsplitter geschnitten, als Ayarik noch zur Primary School ging. Anschließend rieb das Mädchen Holzkohlepulver in die Wunde. Die zwei Reihen senkrechter Einschnitte entsprachen gerade dem Geschmack der Freundin, und sie haben keinerlei symbolische Bedeutung. Diese Art von Narben schneidet man sich nicht selbst, sondern sie können nur von einem Mädchen oder einer Frau geschnitten werden. Ein Mädchen wird sie aber nur einem Jungen schneiden, wenn eine große Zuneigung besteht, und nur falls der Junge gleiche Gefühle für das Mädchen empfindet, wird er ihr die Erlaubnis geben. Manche Jugendliche reiben sich auch eine bestimmte Medizin in die Einschnitte, wodurch man sein kpalem pagrem (eine kämpferische Kraft, durch die man seine Rivalen ausschalten kann, vgl. Kap. V,1, S. {145}) erhöhen kann. Aber auch ohne Medizin können die Skarifizierungen Ansehen und Erfolg bei Frauen verschaffen, sind sie doch ein Zeichen für die Tapferkeit des Trägers.
Hat eine Junge mit Armnarben später eine andere Freundin, so kann er sich weitere Narben schneiden lassen. Allerdings wird diese nicht etwa die Reihen in ähnlicher Form fortsetzen, da so “die Erinnerungen an die zwei Mädchen im Gedächtnis vermischt wurden” (Ayarik). Nach Möglichkeit wird die zweite Freundin ihre Narbenritzungen am anderen Arm vornehmen.
Mädchen können sich auch gegenseitig Narbenschmuck beibringen, und dies scheint der Normalfall zu sein. Auch wenn dieser Dienst nur von der einen Seite ausgeführt wird, kann doch nie eine Bezahlung gefordert werden.
Von den oben beschriebenen länglichen Einritzungen, die nur von Frauen oder Mädchen angebracht werden, sind die runden Narben zu unterscheiden, die sich Hirtenjungen selbst oder gegenseitig beibringen. Hierzu benutzen sie den ätzenden Saft einer bestimmten Blume (tolum, Pl. tolunta), der punktförmig in Reihen auf dem Oberarm aufgetragen wird. Am nächsten Morgen ist die benetzte Hautstelle angeschwollen und hinterlässt nach der Ausheilung eine kreisförmige Narbe von etwa 0,5 bis 1,0 cm Durchmesser. Andere Hirten knipsen sich auch mit dem Fingernagel Hautstückchen aus dem Oberarm, um ähnliche Narben zu erhalten. Die Eltern der Hirten haben gegen diese Praktiken nichts einzuwenden {127}.

 

4. NABELBESCHNEIDUNG (SIUK – MOBKA)

[Endnote 4b]

Ende September 1973 fragte mich Ayarik, der zu jener Zeit am Krankenhaus der Universität Cape Coast angestellt war, ob ich mir die Nabelbeschneidung seines drei Monate alten Sohnes ansehen wolle. Dieser habe seit längerer Zeit Schmerzen in der Nabelgegend, alle Mittel des Krankenhauses hätten nichts geholfen.
Die Operation ist schon für 6 Uhr morgens geplant, da der Operateur vorher nichts essen und trinken darf und auch seinen Mund vorher nicht ausspülen darf. Der Beschneider ist ein etwa 40jähriger Bulo aus Cape Coast – Pedu, der kein Englisch spricht. Die Operation wird im kleinen Vorraum von Ayariks Einzimmerwohnung ausgeführt, so dass durch die geöffnete Haustür genügend Licht einfällt. Auf einer Untertasse liegt ein schwarzes Pulver, das durch Verbrennen von bestimmten Kräutern und durch Verreiben der Asche im Mörser hergestellt wurde. Auf einem anderen Teller befindet sich eine schwarze Salbe, die aus dem gleichen Pulver und Schibutter hergestellt wurde [Endnote 5].
Als die Beschneidung begann, verließ die Mutter den Raum, da sie die Operation nicht mit ansehen konnte; einige Nachbarsfrauen und selbst kleine Kinder schauten aber von der Tür aus zu. Der Kleine saß auf dem Schoß der Vaters und wurde von diesem und von mir an Händen und Beinen festgehalten. Seine Hüftschnur mit schwarzen Perlen behielt er um.
Der Beschneider nahm nun eine neue Rasierklinge und schnitt um den Nabel etwa zehn strahlenförmige ungefähr 5 cm lange Einschnitte. Das Kind behielt bei den ersten Einschnitten sein Lächeln, dann verzog sich sein Gesicht zu einem leisen, jammernden Weinen. Er schien noch keine großen Schmerzen zu haben, aus den Wunden trat nur wenig Blut. Nun nahm der Beschneider das schwarze Pulver, verrieb es mit der Hand über alle Einschnitte und strich auch die schwarze Salbe über die Wunden, so dass sich Blut, Pulver und Salbe vermischten. Jetzt schriet das Kind lauter und urinierte. Die Operation, die nur einige Minuten gedauert hatte, war vorüber. Auch die Mutter kam zurück und wollte ihr Kind an die Brust legen, aber der Kleine verweigerte die Brust. Der Beschneider {128} erhielt seine Bezahlung von 60 Pesewas (ca. 1,50 DM) und kehrte in sein Dorf zurück.
Die Wunden waren nach einigen Wochen völlig verheilt, und Ayarik behauptete, dass die Schmerzen des Sohnes, die Anlass der Operation waren, nicht wieder aufgetreten seien.
Als ich am 20. März 1989 in Angaung Yeri (Wiaga-Sinyangsa-Kubelinsa) vor dem Gehöft Totengräber Rituale beobachtete und dokumentierte, rief man mich in das Gehöft, um mir die Beobachtung einer Nabelbeschneidung zu ermöglichen. Ein etwa zweijähriges Mädchen, das noch keinen Buli Namen hatte, lag bereits auf den Knien ihrer auf dem Boden eines Innenhofes sitzenden Mutter. Die ältere Beschneidering zerrieb auf einem Hackenblatt eine schwarze, verkohlte Medizin. Mit einem Stückchen dieser Holzkohle zeichnete sie auf dem Bauch des Mädchens die vorgesehenen Schnitte. Ähnlich wie in Cape Coast verliefen die etwa 5-10 cm langen schwarzen Striche vom Nabel ausgehend strahlenförmig über den Bauch (135). Während zwei Frauen das Kind festhielten, ritzte die Beschneiderin mit einer Rasierklinge das Muster auf die vorgezeichneten Striche. Es trat nur wenig Blut aus. Nach der Operation hörte das Kind auf zu weinen, um dann wieder lauter zu schreien, als die schwarze Medizin in die Wunden gerieben wurde. Sofort zog man ihr ohne die Wunden zu verbinden ein offenes Röckchen über und gleich danach (für ein Foto!) ihre beste Kleidung.

Anmerkungen zu den Fotos:

Fig. 1: Die Beschneiderin pulverisiert die verkohlte Medizin auf einem Hackenblatt.

Fig. 2 und 3: Auf dem Bauch des kleinen Mädchens hat sie mit Holzkohle die Nabelschnitte vorgezeichnet.

Fig. 4 und 5: Mit einer Rasierklinge ritzt sie die Haut des Mädchens entlang der vorgezeichneten Kohlenstriche.

Fig. 6 und 7: In die blutigen Schnitte reibt die Beschneiderin die schwarze Medizin.

Fig. 8 und 9: Mutter und Tochter nach der Nabelbeschneidung.

In Beschreibungen von Nabelbeschneidungen durch andere Informanten hört ich in Badomsa stets, dass die Schnitte mit einem Quarz-Splitter (chising-chiin) ausgeführt werden müssen, aber in beiden beobachteten Fällen wurde ein lose Rasierklinge benutzt. Einig waren sich alle Informanten, dass die Schnitte nicht einer Körperverschönerung dienen sollen, sondern nur aus rein medizinischen Gründen nach einer Krankheit des Kindes ausgeführt werden.
Während in dem oben beschriebenen Fällen die Nabelschnitte in unregelmäßiger strahlenförmiger Anordnung angebracht wurden (Fig. 1), kommen auch regelmäßigere Formen bei den Bulsa vor (Fig. 2 und 3).

Angeblich finden die verschiedenen Formen nur nach dem Geschmack des Beschneiders und der Eltern Anwendung.
In Sandema-Kalijiisa-Yongsa-Abiako-Yeri (vier Gehöfte) sind Nabelschnitte verboten, da die Vorfahren dieser Häuser nie ihren Kindern den Nabel beschnitten hätten. Haben die Kinder dieser Häuser Schmerzen in der Nabelgegend, so kommt ein Nachbar (in dessen Haus selbst Nabel beschnitten werden) und hält den Nabel des Kindes in eine Kalebasse mit Wasser und einer bestimmten Medizin. Diese Behandlung soll die gleiche Heilwirkung haben wie die Nabelbeschneidung.

 

5. SKARIFIZIERUNGEN NACH FEHLGEBURTEN

Hatte eine Mutter häufiger Fehlgeburten (bia-kaasika oder bia-kaasung, Pl. bia-kaasuta) oder starben ihr Kinder unmittelbar nach der Geburt, so werden bei dem nächsten lebend geborenen Kind kurz nach der Geburt Einschnitte in beiden Wangen und mitunter auch an anderen Körperteilen {129} vorgenommen. Die Formen dieser Einschnitte, ihre Anzahl und der Ort ihrer Anbringung variieren örtlich so stark und scheinen selbst innerhalb einer Sektion oft so unterschiedlich zu sein, dass hier nur einige von vielen Möglichkeiten aufgezeigt werden können. Als Gesichtsnarben können folgende Formen auftreten {130}:

Anmerkungen zu den Abbildungen:
Fig. 1: Diese Narbenanordnung gilt gerade für meine Informanten aus Sandema und Kadema als die Standardausführung für überlebende männlich und weibliche Kinder nach Fehlgeburten.

Fig. 2: Es wurde mir versichert, dass diese Anordnung von je vier Narben nur bei Mädchen üblich ist, da die Zahl vier dem weiblichen Prinzip entspricht, und ich selbst habe sie auch in Sandema nur bei Mädchen (z.B. in Kalijiisa-Yongsa) gesehen.

Fig. 3: Wie zu erwarten ist, kommt diese Form von je drei Narben nur bei Jungen zur Anwendung. Ein Informant aus Kadema behauptet allerdings, dass diese Anordnung ebenso wie die der Fig. 4 und 5 in seiner Sektion nur als wie-wie- Narben geschnitten werden.

Fig. 4 und 5: Diese Formen werden z.B. männlichen (Fig. 4) und weiblichen (Fig. 5) Kindern in Teilen Wiagas geschnitten.

Fig. 6: Diese Anordnung, oft in Verbindung mit anderen Narben (s.u.), wird besonders Wiesi zugeschrieben (3 Narben: männliches Kind, 4 Narben: weibliches Kind),

Fig. 7 und 7a: Drei (oder zwei oder vier) schräggestellte kleine Narben können etwa in Kanjaga einem überlebenden Kind gegeben werden, Gerade in dieser Lage werden die bia-kaasung-Narben gewöhnlich von den Stammesnarben durchkreuzt, wie es Fig. 7a zeigt.

Fig. 8-10: Die in den Figuren 8-10 dargestellten Formen sind mir nicht selbst begegnet, sondern sollen nach Angaben von Edmund Acham und Awuudum (kambon-naab von Doninga-Doarinsa) in Doninga als bia-kaasung-Narben unter anderen geschnitten werden.
Die von den Mundwinkeln ausgehenden Narben (Fig. 6, 7, 9) können vielleicht als von den Sisaala beeinflusst angesehen werden.

Neben den abgebildeten Einschnitten auf den Wangen können noch andere Körperteile mit Narben versehen werden, um vorausgehende Fehlgeburten anzuzeigen. Für alle Formen (Fig. 1-10) können zusätzlich kleine Narben an den Schläfen angebracht werden, oft drei bei Jungen, vier bei Mädchen.
Eine Informantin berichtet, dass in Gbedema als bia-kaasung-Narben die Formen + und x oder auch Phantasieformen beliebt sind. Wenn Eltern nicht wollen, dass das Gesicht ihres Kindes durch Narben entstellt wird, bringt man diese an den Füßen oder anderen Körperstellen an.
Eine Frau aus dem Hause des Häuptlings von Wiaga (Yisobsa) hat auf jeder Wange vier senkrechte, sehr dünne Einschnittsnarben (wie Fig. 5), an beiden Schläfen noch einmal je vier kleine Einschnitte, ebenso {131} je vier Narben auf jedem Oberarm und an den Vorderseiten der Oberschenkel. Andere Informanten halten den Brauch, auch Oberarme und Oberschenkel mit solchen Narben zu versehen, als typisch für Wiesi.
Alle bia-kaasung-Narben haben den gleichen Zweck, nämlich den bösen Geist, der die vorher geborenen Kinder geholt hat, zu täuschen. Dieser Geist kann nicht in eine Kategorie der bekannten Geister oder Gespenster (chichiruk bzw. kikiruk, jadok, kok usw.) eingereiht werden, man nennt ihn daher einfach ja-biok (böse Sache, böses Tier). Dieser Geist möchte oft gerade einer bestimmten Familie schaden, indem er fortgesetzt Kinder bei der Geburt holt, d.h. sterben lässt. Um ihn zu täuschen, bringt man dem Kleinkind gleich nach der Geburt Narben bei, die es nicht mehr als Kind der eigenen Familie erscheinen lassen und gibt ihm den Namen eines Sklaven oder Fremdlings (vgl. Kap. III,B,3i, S. {105f.}). Dass auch bei den Bulsa einmal ein Zusammenhang zwischen dem gewählten Namen und einer besonderen Narbenform bestand, d.h. dass ein Amoak die Stammesnarben der Mossi erhielt, ein Ayomo die besonderen Narben der Sklaven, ist nicht auszuschließen, wenn auch meine Informanten nichts über solche Zusammenhänge wussten und Vergleiche der heutigen bia-kaasung-Narben mit den Stammesnarben der Mossi, Haussa, Kantussi usw. zu keinem eindeutigen Ergebnis geführt haben.
In anderen ethnischen Gruppen Westafrikas ist das Bewusstsein eines solchen Zusammenhangs mitunter stärker erhalten. R.S. Rattray schreibt in seinem Werk Religion and Art in Ashanti (S. 65) über Praktiken nach Fehlgeburten:

Such losses are looked upon as caused by malignant spiritual influences. To counteract, or rather, to deceive these, the parents resort to various devices. One of these is to suffix the name ‘donka’ (slave) to the natal day name … The same idea gives us ‘Moshi’ added to the ordinary name. The Moshi are the tribe in the north from whom the Ashanti formerly drew many slaves. The idea may be carried further, for the infant may actually be given the tribal markings of one of the slave class (the Ashanti ordinarily never tattoo)… {132}

Die Ähnlichkeit zu den Praktiken und Motivationen der Bulsa ist erstaunlich, zumal die Kultur der Aschanti in anderer Beziehung nicht so verwandt mit der der Bulsa ist und von Anhängern der Kulturkreislehre einem anderen Kulturkreis zugeordnet wird [Endnote 6].
Auch in Nordghana ist bei anderen ethnischen Gruppen das Bewusstsein um Zusammenhänge zwischen fremden Stammesnamen und -narben mitunter noch gut erhalten. E. Haaf [Endnote 7] schreibt in seinem Werk über die Kusasi:

…Ein solches Kind wird AYAREGA [Endnote 8], Sklave, genannt und erhält sogar die Markierung eines Sklaven, die aus zwei feinen bogenförmigen Gesichtsschnitten besteht. Einer solch konsequent durchgeführten Täuschung unterliegen selbst die Geister…

Auch ein Kusasi Student aus Legon berichtet, dass ein Kind nach längerer Kinderlosigkeit kurzfristig einem Fremden übergeben wird und in dessen Haus auch die Stammesnarben des Fremden (als bia-kaasung-Narben) erhält.

 

6. AKAN – NARBEN

Wenn auch Stammesnarben im Norden Ghanas schwerlich zur Stammesunterscheidung herangezogen werden können, so kann man doch in einer südlichen Stadt Personen aus dem Norden Ghanas an ihren langen, von der Nasenwurzel quer über die Backe verlaufenden Narben leicht erkennen. Die südlichen Völker schneiden nur kleine 1 – 2 cm lange, meistens waagerechte Einschnitte auf einer Wange, ursprünglich nur aus medizinischen Gründen. Diese Akan-Narben werden in letzter Zeit bei den jungen Bulsa immer beliebter. Früher brachten junge Leute, die im Süden geboren oder dort aufgewachsen waren, diese Narben als sichtbares Zeichen ihres “Kumasi-Aufenthaltes” mit in den Norden. Heute ist es schon möglich, sich solche Akan-Narben im Bulsaland schneiden zu lassen, denn fast in jedem größeren Ort gibt es jemand, der sich auf das Schneiden dieser Narben versteht. Diese Leute, die selbst gewöhnlich längere Zeit im Süden gelebt haben, schneiden meistens keine Bulsa-Stammeszeichen und können keine Sexualbeschneidungen ausführen. Ein älterer Mann aus Kalijiisa-Yongsa, der gewöhnlich in Kumasi wohnt, schneidet in seiner Urlaubszeit {133} in Yongsa Akan-Narben für 20 Pesewas (ca. 0,50 DM) pro Person. In einer Urlaubszeit von einigen Wochen soll er es so auf fast 20 Cedis gebracht haben, d.h. er hat fast 100 Akan-Narben geschnitten.
Die Hauptmotive junger Bulsa, sich diese stammesfremden Narben schneiden zu lassen, sind modisch-ästhetischer Natur. Diese Narben sind modern, man findet sie schön und konnte bis vor kurzem gleichzeitig seine Süderfahrungen zur Schau stellen. Daneben gibt es auch einen magisch-medizinischen Grund, denn in die frischen Einschnitte wird eine bestimmte Medizin eingerieben. Deshalb werden sie oft kleinen Kindern schon einige Monate nach der Geburt geschnitten, in einem bestimmten Fall gleich mit der segrika geschnitten.
Im Hause Achaw-Yeri in Kalijiisa wurde einem knapp vier Monate alten Mädchen ein solcher Einschnitt beigebracht. Tage danach musste die junge Mutter nach jedem Kinderbad ihrer Tochter ein schwarzes Pulver in die Wunde reiben, bis diese verheilt war. Dieses Einreiben muss, der Reaktion der Kinder nach zu beurteilen, recht schmerzhaft sein.
Ein junger Mann aus Sandema-Longsa, der in Sekondi geboren wurde, berichtet in seiner Lebensgeschichte, wie er zu seinen Akan-Narben kam:

At that time in the twin city of Sekondi-Takoradi there was a certain type of disease among infants, called Amuna in the Akan language. This disease attacked the joints so that you felt it like a shock from electricity. My mum was carrying me on her back on hawking business when I collapsed. An onlooker told her to tie the cloth well for I would fall. My mum put away her wares and set about tying the cloth when she saw I was stiff and breathless. lt was five hours in hell for such a young woman who had taken seed for the first time. She started wailing and sprawling on the ground calling names of our ancestors to come to her aid. A middle-aged Fanti woman told her: “Mammy, why do you weep when your child is not dead. I shall endeavour to help you. Get up, collect your wares and follow me.” Thus this woman took me into her arms to a house near the shore. Pepper and ginger and some leaves were mixed and squeezed into my nose and ears. After an hour {134} I came around crying. I was fed on the breast and my mum went on her knees thanking the old lady.
The second episode of this same disease attacked me on Easter Day, when my Dad and Mum were having their supper. The whole house was thrown into confusion, but this time there was a stronger remedy than the first. I was rushed to an old lady who gave me the same treatment as the middle-aged woman, but this time had to gave me a cut on my left cheek. Black powder was rubbed into it. Thus I came back to life…

Viele Akan glauben, dass diese Krämpfe kleiner Kinder durch einen bestimmten Vogel verursacht werden. Es dürfte sich jedoch um besonders bei Kindern auftretenden Symptome von Gehirnmalaria handeln. Nach E. Haaf [Endnote 9] glauben auch die Kusasi, dass die Krämpfe der Gehirnmalaria “durch einen Vogel, NIMBIA, sehr wahrscheinlich Caprimulgus nigriscapularis (schwarz-schultriger Ziegenmelker), verursacht sind.”
Auch die Bulsa glauben, dass die Krämpfe durch einen Vogel (nuim), der auch nkonya (Akan?) genannt wird, verursacht werden und nennen daher auch die Krankheit nuim. Die Medizin, eine ölige Substanz, die auch mitunter nuim genannt wird, gewinnt man durch Verkohlen der Knochen und des Fleisches dieses Vogels unter Zusatz von Schibutter.

 

7. EXKURS: TATAUIERUNG

Tatauierungen werden von den Bulsa als eine neue Art des Körperschmucks angesehen, die es früher nicht gegeben hat. Trotzdem machen Eltern – anders als bei den jüngst eingeführten Jungenbeschneidungen – gewöhnlich keine Einwände, wenn ihre Kinder sich tatauieren lassen. Auch bei älteren Leuten sieht man mitunter Tatauierungen, und ich habe gehört, dass Eltern ihre Kinder in einem Alter, in dem sie selbst noch keine unbeeinflusste Entscheidung fällen konnten, tatauieren ließen. Diese positive Einstellung zu einer Einrichtung, die den alten Traditionen fremd ist, kann vielleicht dadurch erklärt werden, dass Tatauierungen in der Technik der Anbringung und in ihrer Funktion als Körperschmuck große Ähnlichkeiten mit den wie-wie-Narben haben {135}.
Tatauierungen in ‟primitiven Kulturen‟ gelten nach Literaturerhebungen von S. Wohlrab u.a. (2007: 1346) als Statussymbol. Sie dienen der ‟social stigmatization‟ und geben Auskunft über die Klanzugehörigkeit der Träger. Diese Funktionen treffen für die Bulsa nicht zu. Hier dienen sie einfach der Körperverschönerung und sollen die Aufmerksamkeit anderer auf sich ziehen (vgl. Wohlrab 2007: 1343), was besonders bei Werbungsbemühungen wichtig ist. Außerdem bezeugen sie, dass der Träger oder die Trägerin ein gewisses Maß an Schmerzen aushalten kann.
Wenn auch ein Teil der heute vorhandenen Tatauierungen im Süden oder sogar im Ausland erworben wurden (ich denke hier besonders an die ausgedienten afrikanischen Soldaten der britischen Armee), so besteht jetzt die Möglichkeit, sich im Bulsa-Land tatauieren zu lassen. Auf dem Markt von Sandema hat ein Tatauierer einen kleinen Stand, in dem er auch seine Muster zur Schau stellt: stilisierte Skorpione und Eidechsen, Armbanduhren, geometrische Muster und Ornamente.

Tatauierung in Gbedema

Auch Namen des Freundes oder der Freundin in großen Druckbuchstaben sind beliebt. In einem bekannten Fall ließ sich eine verheiratete Frau den Namen ihres (pok-) nong [Endnote 9a] auf die Brust tatauieren. Eins der häufigsten Tatauierungsmuster, das man an Menschen sieht, besteht jedoch aus einfachen, senkrechten blauen Strichen unter beiden Augen. Nach einer Information aus Gbedema gehört dort das nebenstehend abgebildete Muster zu den am häufigsten angewandten.

Tatauierungen haben einen rein ästhetischen Zweck und sind frei von magischen oder medizinischen Nebenfunktionen. Auch bei den anderen Formen tritt wohl die magische Bedeutung ganz hinter die ästhetische zurück, wenn man auch schon einmal halb im Scherz hört, dass ein tatauierter Skorpion vor Skorpionbissen schützt.
Die Tatauierungen selbst werden unter den Augen vieler neugieriger Zuschauer auf dem Markt unter freiem Himmel vorgenommen [Endnote 9b]. Der Tatauierer zeichnet das Muster, z.B. einen Skorpion, mit schwarzer, flüssiger Tinte auf die vorgesehene Körperstelle [Endnote 9c]. Dann sticht er mit einem kleinen Messer einige Millimeter tief in die mit Tinte bemalten Hautstellen, so dass die Farbe sofort in die Wunden fließen kann. Zum Schluss wird die Farbe in die vielen kleinen Wunden eingerieben und dann abgerieben. Blut ist nie zu sehen. Gerade Frauen können bei dieser Prozedur Schmerzäußerungen, die vom Gelächter der Zuschauer begleitet werden, nicht ganz unterdrücken. 1974 bezahlte man hierfür 30 Pesewas und zwar vor der Operation, da es vorkommt, dass jemand vor der vollständigen Durchführung davonläuft.
In neuerer Zeit werden Tatauierungen durch Kugelschreiberzeichnungen, vor allem von Kindern und Hirten, gerne imitiert {136}.

 

8. EXKURS: KÖRPERBEMALUNG

Während Tatauierungen fast ausschließlich zum säkularen Lebensbereich gehören, fallen Körperbemalungen mit Erdfarben wohl ausnahmslos in den rituellen Bereich. Besonders bei Totengedenkfeiern spielen sie eine große Rolle. Verwandte des Verstorbenen malen (lagsi daluk) sich in roter Erdfarbe fingerbreite Linien, die sehr stark an die Stammesnarben erinnern, ins Gesicht. Nahe Verwandte, besonders Kinder des Verstorbenen, erhalten eine flächenhafte Körperbemalung mit roter Erdfarbe. Bedeutung und Funktion dieser Bemalungen sollen in dem Kapitel ‟Tod, Bestattung und Totenfeiern‟ näher untersucht werden.
Auch in anderen Lebensbereichen spielen Körperbemalungen eine Rolle. Ayarik aus Tandem spielte einmal als Kind in einem Teich, und ein älterer Junge versuchte am Ufer des Teiches, die anderen tauchenden Kinder mit einem spitzen Stock unter Wasser zu treffen. Als Ayarik auftauchte, warf ihm der ältere Junge den “Speer” in den Hals und Ayarik wurde schwerverletzt in das Krankenhaus von Navrongo gebracht. Vorher jedoch malte man ihm mit roter Erdfarbe Zeichen in der Art der Stammesnarben auf die linke Backe. Ebenso verfuhr man bei seinem Vater, seiner Mutter und all seinen Geschwistern.
Auch wenn in einer Jagdgesellschaft jemand aus Versehen von seinem eigenen Jagdgenossen angeschossen wird, gibt man dem Verletzten schon im Busch die rote Gesichtsbemalung. Zu Hause angekommen, werden auch dessen Eltern und Geschwister sich einen roten Strich auf die linke Backe malen (Inf. Ayarik).
Farben können auch schützen. Nach bestimmten Erdschrein-Opfern (z.B. bei Verdacht von Hexerei) wird nicht nur Erde dieses Heiligtums von einigen oder allen Teilnehmern gegessen. Die Veranlasser des Opfers können auf eigenen Wunsch oder auf Anordnung eines Wahrsagers (baano) mit Erde vom tanggbain an bestimmten Körperstellen bemalt werden. Für das tanggbain Pung Muning in Wiaga-Badomsa habe ich das Ritual des Anmalens (lagsika) beschrieben (Kröger 2017: 21):

Körperbemalung auf Pung Muning

The members of the donor group enter the inner stone circle [of the tanggbain] one by one, and the sacrificer paints (lagsi) red lines or patches of tanggbain-earth on their bodies – on the forehead, the chest, both elbows, the back, the knees and sometimes on the back of each foot as well.  The earth colour should remain on the body at least until the evening bath. It is a blessing for a painted person to also spend the following night with the body colour on…

After another tanggbain-sacrifice to Pung Muning, I saw that a young man, the only one of his donor-group, refused the paint because he feared that he would be exposed to particular punishments by the tanggbain.

In Wiaga-Longsa the teng-nyono [earth-priest] forbade me to wash the paintwork in a river after I had been painted with the black mud of the river tanggbain Kunjiin. In Longsa the mud had been applied only to my chest, back and forehead.

Das Daluk-tanggbain in Wiaga-Longs liefert außerdem noch rote Lateriterde für Benutzer aus weiten Teilen des Bulsalandes, die sie nicht nur für Körperbemalungen, sondern auch für den roten Überzug (Engobe) von Keramikgefäßen (vor dem Brennen) sowie für Bemalungen von Trommeln verwenden. In allen Fällen soll das Daluk-tanggbain durch seine rote Erde eine Schutzfunktion ausüben.

 

9. EINSTELLUNG DER SCHÜLER UND SCHÜLERINNEN ZU
SKARIFIZIERUNGEN UND TATAUIERUNGEN

Manche Einwirkungen der traditionellen Gesellschaft und Religion auf den jungen Menschen kann dieser nach einer geistigen und seelischen Umstimmung durch die Schule wieder mehr oder weniger rückgängig {137} machen. Ein Bulsa-Name kann durch einen christlichen ersetzt werden, und ein wen-bogluk (siehe unten) kann zerstört werden. Bei anderen Einwirkungen und Riten kann der Herangewachsene selbst entscheiden, unter welchen Zeremonien er in einen neuen Lebensabschnitt treten will, wie es z.B. bei der Eheschließung der Fall ist.
Die Stammeszeichen werden den Kindern gewöhnlich in einem Alter geschnitten, in dem sie sich noch nicht klar für eine Schülerlaufbahn und ein Leben im Süden Ghanas einerseits oder für das Leben in einem Bulsa-Gehöft andererseits entschieden haben. Da die Folgen der Skarifizierungen nicht oder nur unvollkommen später beseitigt werden können, ist die Reue und Scham, große Bulsa-Stammesnarben zu besitzen, bei manchen Schülern und Schülerinnen groß. Zwei Schülerinnen der Klasse 4 einer Sandema Middle School mit überdurchschnittlichen Schulleistungen, von denen eine zur Secondary School gehen und die andere Krankenschwester werden wollte, gaben ihre Abscheu über ihre eigenen tribal marks und ihre Tatauierungen unter den Augen offen zum Ausdruck. Ihre Eltern ließen beides anbringen und zwar angeblich ohne jeden Zweck, just for fun. Wenn die beiden Mädchen zum Süden kommen, wollen sie sich nicht nur Perücken und eine Seife kaufen, die die Gesichtshaut heller macht, sondern sich auch Tatauierungen und Narben so weit wie möglich entfernen lassen. Sie behaupten, dass es im Süden dafür Mittel gibt.
Die Abneigung gegen die nördlichen Stammesnarben bei Bulsa Schülern und Schülerinnen mag in starkem Maße von dem Wissen motiviert sein, dass Europäer und Akan die großen Narben als hässlich und barbarisch empfinden. Ein junger Mann sagte, dass er sich schämen würde, mit großen Stammesnarben nach Europa zu fahren. Er wusste zu berichten, dass einer seiner Freunde mit langen, breiten Stammesnarben in Europa gefragt wurde, ob er in Afrika von einem Löwen angefallen wurde.
Einige Bulsa im Süden Ghanas betrachten ihre Stammesnarben jedoch wieder als echtes Stammesemblem (… because I want to make people know that I am a Bulsa), wenn auch in Wirklichkeit die Bulsa nicht durch eigene Stammesnarben von anderen nördlichen Stämmen unterschieden werden können. Andere, meistens männliche Bulsa im Süden lehnen “tribal marks” nicht grundsätzlich ab, sondern nehmen {138} nur gegen zu lange oder zu breite Narben Stellung. Ein junger Mann aus Kadema erinnert sich in seiner Lebensgeschichte:

At that time I understood a tribal mark as decoration of the face. So I was happy to have it. Anyway since it is a tribal thing it ist not bad to have it, only the marks are too long and big that I don’t like them.

In die Richtung der letzten Aussage geht auch die große Abneigung gegen Doppelnarben auf jeder Backe, und selbst Analphabeten ziehen es oft vor, sich nur eine einzige Narbe auf jeder Backe schneiden zu lassen oder diese vereinfachte Form ihren Kindern zu geben, auch wenn die Doppelform in ihrer Sektion üblich war und sich die Träger den Vorwurf der Feigheit gefallen lassen müssen.
Die Südvölker Ghanas halten die langen Narben der nördlichen Stämme als ein Zeichen von Rückständigkeit, und sie gelten gemeinhin als hässlich. In einem kitschigen Liebesroman [Endnote 10] in drei Teilen, der laut Umfrage (1973-74) zu den beliebtesten Freizeitlektüren der Bulsa-Mittelschüler (-innen) gehört, wird berichtet, wie ein junger Akan nach einer Mordverdächtigung versucht, in Nordghana bei den Mamprussi unter einem falschen Namen unterzutauchen, und auf eigenem Wunsch lässt er sich auch multi-tribal marks schneiden, um so besser anonym bleiben zu können. Diese marks werden von dem Autor E.K. Mickson – er ist Journalist der Zeitschrift Ghana Pictorial – fast immer mit abwertenden Attributen bedacht, wie die folgenden Beispiele zeigen [Endnote 11]:

(S.23) But, perhaps, it was because he felt ashamed that somebody who knew him previously might now see him with humiliating tribal marks.
(S.35) He was a Northerner with wild tribal marks …
(S.67) Otherwise, how would I, a pure Akan, have come by these unrelated, strange and humiliating tribal marks … ?”
(S.69) … living in disguise under these indelible tribal marks…

Obwohl viele Schüler und Schulentlassene, vor allem wenn sie Kontakte zum Süden haben, nördliche Narbenschnitte ablehnen, gibt es {139} doch einen Grund, der sie selbst zum Veranlasser von Bulsa-Stammesnarben werden lassen kann. Mein Mitarbeiter G. Achaw, Krankenpfleger in Cape Coast, der sich stets als heftiger Gegner von Exzision, Zirkumzision und Nabelschnitten erwiesen und sich schon als kleiner Junge mit Erfolg gegen tribal marks gewehrt hatte (siehe oben), gab überraschenderweise zu, dass er seinen Kindern schon kurz nach der Geburt die Bulsa-Stammeszeichen schneiden lassen würde, falls er ein Akan-Mädchen heiratete. Hier wird die Stammesnarbe ein Mittel im Kampf um die Kinder zwischen einem Mann aus einer patrilinearen und einer Frau aus einer matrilinearen Gesellschaft. Wie viele andere Northerners befürchtet der Informant, dass die Frau bei einem Streit mit den Kindern davonlaufen könnte, um sie für ihre Linie zu gewinnen, zu der sie nach Auffassung der matrilinearen Akan-Völker auch gehören. Hier erhalten die Stammeszeichen wieder eine Funktion, wie sie sie vor langer Zeit vielleicht schon einmal hatten, nämlich die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stamm zu dokumentieren und dadurch die Entfremdung eines Menschen von seinem Stamm zumindest zu erschweren.
Die Einstellung der Schüler und Schulabsolventen zu den Bulsa Gesichtsnarben kann nicht ohne weiteres auf andere Skarifizierungen übertragen werden. Südliche kleine Gesichtsnarben findet man schön und modern. Nabelschnitte, die bei den voll bekleideten Schülern und Schülerinnen nur noch selten der Öffentlichkeit sichtbar werden, finden oft eine rein medizinische Erklärung. Ich habe sie in Sandema bei Schülern und Schülerinnen gesehen, die sonst keinerlei Narben im Gesicht trugen. Der oben beschriebenen Nabelbeschneidung im Hause Ayariks ging eine erregte Diskussion zwischen Ayarik und seinem Kollegen G. Achaw im Krankenhaus von Cape Coast voraus. Achaw, der ausgebildete Krankenpfleger, glaubte, dass die ganze Angelegenheit nur Aberglaube sei: Die Schnitte würden nur angebracht, damit der böse Geist, der das Kind quält, sein Opfer nicht wiedererkennt. Tatsache sei, dass gerade durch das Einreiben der schwarzen Medizin Wundstarrkrampf (Tetanus) auftreten könne. Ayarik ließ sich nicht umstimmen. Auch er führte nur medizinische Gründe an: Die Erfahrung habe gezeigt, dass Schnitte viel besser helfen als die Medizin der Krankenhäuser, die oft nur eine kurzfristige Wirkung habe {140}.

 

ENDNOTEN (SKARIFIZIERUNGEN)

1 Siguino 1953: 22f.

2 Armitage 1924

2a Es muss angemerkt werden, dass Akanming selbst zu einer Sektion in Siniensi gehört und mit Badomsa, seiner Wohnsektion, nur durch eine matrilineare Verbindung verwandt ist.

3 Binger Bd. 2,1892.

3a Mir sind solche Schnitte als Stammesnarben nicht bekannt. Wohl können sie nach Belieben als ‟beauty marks‟ fungieren.

4 Rattray 1969: 14f.

4a Informationen nach 1974 haben ergeben, dass Nabelbeschneidungen auch viel früher (ab dem 5. Lebensmonat) durchgeführt werden können.

4b Obwohl Nabelbeschneidungen meistens in einem bestimmten Lebensabschnitt, nämlich den ersten Lebensmonaten oder Lebensjahren ausgeführt werden, kann man sie nur schwerlich als Übergangsriten bezeichnen. Ihr Hauptzweck ist die Heilung von einer Krankheit. Sie sollen hier mitbehandelt werden, um dem Kapitel über Skarifizierungen eine gewisse Vollständigkeit zu geben {358}.

5 Nach E. Haaf (1967: 167) besteht eine solche Salbe bei den Kusase (Kusasi) aus veraschten, pulverisierten Blättern und Wurzeln von Calotropis procera (Asclepiadaceae), die mit Schibutter verarbeitet werden. Nach E. Haaf sollen die Schnitte dem Übel einen Austritt verschaffen.

6 H. Baumann ordnet z.B. die Aschanti dem ostatlantischen, die Bulsa (Kandiaga, Builsa) dem Volta-Kulturkreis zu. Vgl. H. Barmann, R. Thurnwald, D. Westermann,  1940: 289 ff., 300 ff., 344.

7 Haaf 1967: 88f.

8 Ayarega dürfte wohl dem Buli-Namen Ayarik (“Kantussi-Sklave”) entsprechen.

9 Haaf 1967: 146.

9a Eine pok-nong-Beziehung (pok= Ehefrau, nong = Liebhaber) kann zwischen einer verheirateten Frau und einem nicht mit ihr verwandten Mann bestehen. Der Ehemann weiß um dieses platonische Verhältnis und ist damit einverstanden. Vgl. Kröger 1980.

9b Dieses wird auch von Heermann für Wiaga (1981: 225) bestätigt.

9c Die Tinte ist ein Importprodukt und hat keinerlei medizinische Funktionen.

10 E.K. Mickson, When the Heart Decides (Accra-Tema, o.J.); Who Killed Lucy? (Accra-Tema, o.J.); Now I Know (Accra-Tema, o.J.).

11 Alle Zitate aus dem 3. Teil: Now I Know.

 

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